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Ab ins Eigenheim. Nichts ist eine bessere Gelegenheit, seine Entertainmentwünsche so sehr zu verwirklichen. Doch was muss man beachten?
Keine Nachbarn, die meckern, wenn man den Subwoofer aufdreht. Kein Vermieter, wegen dessen Vorgaben man die Kabelmengen seines 5.1-Systems hinter den Möbeln verstecken muss, statt unter Putz. Ein Eigenheim multipliziert die Optionen ins Gigantische. Und der folgende Artikel zeigt, was man in jedem Fall bei Bau oder Sanierung beachten sollte.
1. Denk an das WLAN
Bester Empfang im Wohnzimmer, Ruckeln im Schlafzimmer, tote Hose im Bad. Wenn die WLAN-Verteilung so aussieht, hat man etwas falsch gemacht. Deshalb sollte man sich gleich darauf festlegen, dass die Sendeleistung überall gleich optimal ist. Das geht über zwei Wege:
Dabei sollte man, sofern möglich, immer die erste Option anstreben, notfalls, indem man die Antennenleistung verbessert. Denn Repeater sind eine Verlegenheitslösung. Sie verstärken zwar das Signal, reduzieren aber die Übertragungsgeschwindigkeit. Wer so streamen will, bekommt zwar ein gutes Signal, aber eben eine lahme Verbindung. Wer das nicht will, kann auf Powerlines setzen, die das Signal via Steckdose übertragen. Die beste Alternative, falls sowieso Wände aufgestemmt werden, sind aber natürlich LAN-Kabel. Führt man die in entsprechende Wandsteckdosen, kann man dort einen Router anstecken und das Problem ist behoben.
2. Denk zentralisiert
Überhaupt ist es in Zeiten unterschiedlichster Entertainment-Lösungen wichtig, zentralisiert zu denken, besonders weil ein Haus in der Regel wesentlich größer ist als eine Wohnung und sich über mehrere Stockwerke verteilt. Der Schlüssel zu dieser Denkweise liegt im Zählerschrank. Warum? Ganz einfach: Von hier aus führen Stromkabel in alle Räume. Genau deshalb eignet sich der „Kasten“ auch als ideale Verteilerstation für andere Daten, etwa TV-Signal, Internet oder in Form eines Multimedia-Servers. Dann nämlich können die dazugehörigen Leitungen gleichzeitig mit den Stromkabeln ebenso in die Räume geführt und dort in Unterputzdosen integriert werden – das Anschließen eines Fernsehers via HDMI an ein zentrales Abspielgerät wird dann ohne Kabelsalat so einfach wie das Verbinden mit der Steckdose – und die PIN-Belegung ist einfach, sodass man die Dose selbst anschließen kann.
Vor allem aber können vom Zählerschrank ausgehend auch Leerrohre gelegt werden. Falls dann eine neue Technik nachgerüstet werden soll, müssen nur noch deren Leitungen hindurchgeführt werden, anstatt Bohrmaschine und Meißel zu schwingen. Es ist ratsam von Anfang an Multimedia als natürliches Element zu integrieren, das überall im Haus ohne Kabel-Orgien einen vollwertigen Anschluss hat.
3. Denk in Kurzstrecken
Man überlege mal, wie viele Kabelmeter hinter einem normalen Wohnzimmerfernseher einstauben. Das eigene Haus ist die Gelegenheit, endgültig aufzuräumen, denn man kann von vornherein Aufstellungsorte festlegen. Man weiß, wo die Couch stehen wird und kann so einen Raum beispielsweise vollends als Heimkino konfigurieren.
Ergo misst man den Raum erst einmal aus, um den Aufstellungsort der Boxen zu bestimmen. Dann kommt der Eigenheim-Vorteil: Als nächstes werden die Standorte von Fernseher, Dolby-Receiver, Blu-Ray-Player usw. festgelegt. Im nächsten Schritt werden einmal mehr Wandsteckdosen gesetzt. Ziel sollte es sein, dass kein Kabel, egal ob Strom, Lautsprechersignal oder Daten, länger als 20 Zentimeter Freiraum zwischen Gerät und Steckdose hat. Dann baumelt nichts mehr, staubt nichts mehr ein und verheddert sich nicht mehr. Und was ist mit Funksystemen? Nun, die gibt es auch – aber die hochwertigste Signalverbindung ist und bleibt das Kabel.
4. Denk an USB
Fast scheint es, als würden die Kabel bei jeder neuen Handy- oder Tabletgeneration etwas kürzer werden. Mit etwas Pech hat man dann eine Leitung, die gerade lang genug ist, um das ladende Gerät unterhalb der Steckdose auf den Boden zu legen. Surfen währenddessen? Fehlanzeige.
Auch damit ist jetzt Schluss. Denn USB-Steckdosen sind kein teures Novum mehr, sondern in normalen Preisbereichen zu finden. Dabei sollte man es so legen, dass, ausgehend von den DIN-Steckdosenzahlen der jeweiligen Räume, mindestens ein USB-Anschluss pro Bewohner in jedem Raum vorhanden ist. Idealerweise dort, wo man sitzt. Kombiniert man dies mit langen Aftermarket-Kabeln, ist man für jede Situation gerüstet und muss sich nicht mehr mit Dreifachsteckern abplagen.
5. Denk groß
Im Badezimmer baumelt ein Duschradio, unter dem Küchenschrank hängt ein Unterbauradio, auf der Terrasse steht ein altes Kofferradio und neben dem Bett steht ein Radiowecker – den man regelmäßig umwirft, wenn man im Halbschlaf danach tastet. Soll es wirklich so auch im Eigenheim weitergehen, zumal jedes dieser Radios ja ebenfalls wieder eine Steckdose blockiert und für Kabelsalat sorgt?
Nein, jetzt ist die Gelegenheit, wirklich großmaßstäblich zu denken und das Radioproblem ein für allemal an der Wurzel zu packen. Und dazu gibt es mehrere Optionen:
Welche davon einem persönlich am besten zupass kommt, muss jeder für sich entscheiden. Sie alle sind jedoch wesentlich besser integriert, als die bisherigen Insellösungen.
6. Denk Smart
Smart-Home-Lösungen werden für die meisten zu einem eigenen Haus dazugehören. Doch gerade wegen der nach wie vor nicht gänzlich gelösten Funkstandard-Debatte sollte man es hier von Anfang an richtig machen. Das bedeutet, entweder alle Systeme eines bestimmten Bereichs von einem einzelnen Hersteller wählen, um einfache Konnektivität zu gewährleisten. Oder aber auf einen sehr weitverbreiteten Standard zu setzen. Und da bleiben bei ehrlicher Betrachtung nur Bluetooth, Z-Wave sowie ferner WLAN übrig. Bei allen anderen Standards haben sich bis dato noch kein wirklicher Sieger herauskristallisiert und das wird wohl auch noch ein, zwei Jahre lang so bleiben.
Fazit
Wer in die eigenen vier Wände übersiedelt, sollte in Sachen Entertainment buchstäblich „Nägel mit Köpfen“ machen. Denkt man dann noch an das Morgen und lässt immer einen Stecker-breit Platz in den Leerrohren, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen – zumindest wenn man mit der neugewonnenen Freiheit nicht die Belastungsgrenze der Lautsprecher überschreitet.
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